Nah&Frisch Höfler seit 1907

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Höfler Sinabelkirchen

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Interview mit

Paul Peter Höfler

Tausendsassa im Einzelhandel

Bei den „Drei Fragen an Unternehmer aus Sinabelkirchen“ erzähltest du uns im März 2015, dass das Kaufhaus in Egelsdorf schon 1907 mit Landesproduktenhandel von deinen Großeltern gegründet wurde. Dazu meine Vorfrage. Was kann man sich unter „Landesproduktenhandel“ genau vorstellen? Wie war das damals?.

Meine Großeltern kauften damals von den Kunden Knobbern (Früchte von Eichen, welche früher in großen Mengen von den Menschen im Wald gesammelt wurden) und Sauhäute, welche sie an lederverarbeitende Betriebe weiterverkauften. Mit dem Geld, welches die Kunden für ihre Produkte erhielten, kauften sie dann gleich im Kaufhaus ein. Es gab damals fast ausschließlich offene Waren. Zucker, Mehl, Salz wurde aus 50 kg Säcken heraus abgefüllt. Öl, Essig, Schnaps, Rum, Petroleum gab es in Fässern und wurde ebenfalls in Flaschen abgefüllt. Zuckerln gab es auch nur offen und wurden aus großen Gläsern heraus dekaweise verkauft. Nur Bensdorp-Schokolade war auch damals schon verpackt.

Das Geschäft besteht also schon über hundert Jahre. Wie ist diese Kontinuität möglich? Was ist das Erfolgsgeheimnis?.

Durch Fleiß, Engagement und Freude am Beruf.

Wann hast du das Geschäft übernommen? Wie hast du dich auf die Geschäftsübernahme vorbereitet? War es für dich immer klar, dass du eines Tages das Geschäft in Egelsdorf übernehmen würdest oder war es eine nicht ganz so einfache Entscheidung für dich?

1990 habe ich das Geschäft übernommen. Nach dem Abschluss der Handelsschule wollte ich zuerst auswärts und in einem anderen Wirtschaftszweig arbeiten. Jedoch ging mein Vater aus Altersgründen in Pension, und die Eltern sagten, dass sie es alleine nicht mehr schaffen würden. Wenn ich nicht zu Hause bleiben würde, würden sie das Geschäft zusperren. So wurde ich irgendwie hineingezwungen. Speziell auf die Übernahme habe ich mich nicht vorbereitet, da ich sowieso von Kind auf schon mitarbeiten musste und auch in Entscheidungsfragen eingebunden war.

Du betreibst auch eine Tankstelle. Wie hat sich das entwickelt?

1962 wurde die Tankstelle von meinen Eltern gebaut. Obwohl es am Anfang eine kleine Tankstelle war, war es ein sehr kostenintensiver Bau, da zuerst eine gewaltige Stützmauer zur Absicherung gegen den Ilz-Bach errichtet werden musste. Danach wurde die Tankstelle sukzessive erweitert und immer wieder dem neuesten technischen Stand angepasst. Seit Jahrzehnten können unsere Kunden rund um die Uhr mittels Tankautomat tanken. Sie können bar, mittels Bankomat- und Kreditkarten und mit eigenen Kundenschlüsseln bezahlen.

Dein Geschäft hat eine sehr große Vielfalt. Erzähl doch einmal, in welchen Bereichen man als Kundin/Kunde fündig wird.

Die Schwerpunkte liegen im Reform- und Feinkostbereich. Im Reformbereich finden die Kunden sehr viele alternative Produkte wie zum Beispiel Kokos-, Hanf-, Kastanien-, Mais- und Mandelmehl. Auch viele Produkte aus der ältesten Heilpflanze Hanf. Speisehanf unterstützt mit seinen lebensnotwendigen Inhaltsstoffen den gesunden Stoffwechsel aller Zellen und stärkt die körperlichen Abwehrkräfte. Speisehanf gehört daher in die tägliche Nahrung für Vitalität und Wohlbefinden jedes Menschen. Produkte sind zum Beispiel: Hanfsamen, Knabberhanf (gerösteter Speisehanfsamen, welcher mit Salz und Gewürzen verfeinert wird, vergleichbar ist er mit gerösteten, gesalzenen Erdnüssen. Hanf schmeckt auch nussig), verschiedene Sorten Hanfschokolade, Hanfbier, Hanftees finden die Kunden bei uns. Im Feinkostbereich sind wir Partnerbetrieb der Firma Schirnhofer und führen die bekannt guten Wurstwaren und auch Frischfleisch von Schirnhofer. Frischfisch gibt es jeden Freitag von Kulmer-Fisch aus der Haslau bei Birkfeld. Für unsere Kunden bereiten wir auch sehr gerne kalte Platten, Brötchen, gefüllte Sandwiches und gefüllte Brezen zu. Fündig werden unsere Kunden auch im gesamten Lebensmittel- und Drogeriebereich, da wir Mitglied bei Nah & Frisch und Gewußt wie sind. Weiters gibt es bei uns Haushaltswaren, Schulartikel, Farben, Lacke, Fischereiartikel, Kurzwaren (Nähzubehör, Wolle, Häkel-, Perlgarn usw.), Spielwaren, 2-Rad-Zubehör (Fahrrad- und Mopedschläuche und –reifen, -seilzüge usw.), Kfz-Zubehör (Auto- und Mopedbirnen, Zündkerzen für Motorräder, Kettensägen und Rasenmäher, Motor-, Getriebeund Hydrauliköle etc.), Kleineisenwaren (Schrauben, Nägel usw.). Rauchrohre und Zubehör, Tabakwaren, Bücher und Zeitschriften sowie Tickets von Ö-Ticket und Wien-Ticket (Konzertkarten, Thermengutscheine usw.). Wir sind auch Trafik plus. Wir bieten zu unserem breiten Sortiment auch weitere Serviceleistungen an, wie die Gestaltung von Geschenkskörben und -kartonen, Hauszustellung, Getränke auf Kommission. Außerdem können unsere Kunden auch Kleidung für die Putzerei bei uns abgeben und Pakete abholen und verschicken. Wir haben drei Paketshops (DHL, DPD und Hermes).

Eine deiner Motivationen ist unseres Wissens auch die Vision „gesunde Kundinnen und Kunden, die sich wohlfühlen“. Welche speziellen Produkte in deinem Geschäft zielen darauf ab?

Hildegard von Bingen-, Sonnenmoor-, lebe natur-, Evolution-, Balanox-, Röck-, Sonnentor-, Gewußt wie-, effektive Mikroorganismen, Alsiroyal-Produkte und Natursubstanzen, Manuka-Honig sowie Naturkosmetik von Alsiroyal, Evolution, Gewußt wie, Hildegard von Bingen, Lavera, Röck und Weleda. Wir bemühen uns sehr, unsere Kunden richtig zu beraten, damit sie den größtmöglichen Nutzen und Erfolg aus diesen Spitzenprodukten erzielen. Außerdem veranstalten wir mehrmals jährlich Vorträge mit Top-Referenten, damit auch unsere Kunden sich ihr Wissen für Ihre Gesundheit und für die Produkte dafür selbst aneignen können.

In der Amtsmitteilung vom November war ersichtlich, dass sich der Verein Bauernecke „Höfler-Egelsdorf“ aufgelöst und die restliche Summe an den Verein „Sinabelkirchner Pflegeunterstützung und Hauskrankenpflege“ gespendet wurde. Gibt es jetzt trotzdem noch eine Bauernecke in deinem Geschäft?

Der Verein Höflers Bauernecke wurde aufgelassen, weil er nicht mehr benötigt wird. Produkte von vielen heimischen Bauern gibt es trotzdem bei uns, wie zum Beispiel Fleisch- und Wurstwaren von Edelmann aus Markt Hartmannsdorf und von Streilhofer aus Anger, Honig und Propolisprodukte von den Imkern Amplatz aus Obergroßau und Hutter aus Prebensdorf-Stadt, Aronia- Produkte von der Aroniawelt Kothgasser aus Kaiserberg, Milch- und Molkereiprodukte von der Familie Krogger aus Mönichwald, Teigwaren von der Trummer-Mühle aus Hofing bei Ilz, Kartoffeln von Fam. Kreuzer aus Obergroßau, Erdbeeren von Familie Ramminger aus Kalch (saisonal) und Obstund Gemüse von weiteren saisonbedingten Lieferanten.

Möchtest du uns dein Team vorstellen?

Das Team besteht aus meiner Lebensgefährtin Gerti Thomaser, unserer langjährigen Angestellten Claudia Maierhofer, meiner Mutter und mir. Wenn unsere Tochter Carmen Zeit hat, hilft sie auch mit. Ihre Lieblingstätigkeit im Geschäft ist es, Tickets (für Fußball-, Eishockeyspiele, Konzerte), Gutscheine, Ladebons und Zahlungsmittel (Paysafe, cash4web, Cash to Code) auszudrucken und zu verkaufen.

Abschließend eine allgemein gehaltene Frage: Was ist dir wichtig?

Gesundheit, Frieden, meine Familie.